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Die Anlage

Optimal organisiert

Der „Wasserverband Wulkatal“ funktioniert wie ein Uhrwerk

Wirkung und Arbeit des „Wasserverbandes Wulkatal“ sind einem Kreislauf ähnlich. Doch zum regelmäßigen Funktionsablauf ist eine klar detaillierte Betriebsstruktur notwendig. Die einzelnen Handlungsebenen sind klar strukturiert und funktionieren seit der Verbandsgründung im Jahr 1969 klaglos.

Wasserverband Wulkatal Steuerung

In der Kläranlage wurden bis Ende des Jahres 1999 immerhin knapp 134 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt.

Mit zwei imposanten Fakten sei die effektive Wirkungsweise des Verbandes deutlich unterstrichen: bisher sind beachtliche 140.000 Kubikmeter Klärschlamm als Endprodukt in die einheimische Landwirtschaft – im Rahmen des eingangs erwähnten Kreislaufes – „retourniert“ worden.

Immerhin sind neun Mitarbeiter des technischen Personals ständig dabei, die Kläranlage, 14 Pumpwerke und mehr als 65 Kilometer lange Sammelkanäle in einwandfreiem Betrieb zu halten. Darüber hinaus werden täglich Untersuchungen und Messungen im Zusammenwirken mit der Gewässeraufsicht durchgeführt.

Der Verband entsorgt ein Einzugsgebiet von rund 35000 Bewohnern. Sechzehn Mitarbeiter sorgen mit technisch genau abgestimmtem Instrumentarium für reibungslose Funktion.

Wasserverband Wulkatal Steuerungszentrale

Die geschäftspolitischen Entscheidungen und Weichenstellungen des Wasserverbandes fällen die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Die Umsetzung dieser Vorgaben obliegt dem Obmann und dem Geschäftsführer, die gemeinsam mit den Mitarbeitern in Betrieb und Verwaltung die Aufgabenstellungen bewältigen.

Die Geschichte des Wasserverbandes

Es waren die Landesräte Dr. Helmut Vogl und Josef Wiesler, die am 10. Juni 1975 die Grundsteinlegung der größten Kläranlage des Burgenlandes, der zentralen Abwasserreinigungsanlage des „Wasserverbandes Wulkatal“, vorgenommen hatten. Damit war ein bedeutendes Objekt zur Erhaltung der heimischen Umwelt begonnen worden.

Schon bei der Planung, die in enger Zusammenarbeit mit der TU Wien durchgeführt worden war, galt es letztlich, verschiedenartige Belastungsfaktoren optimal zu koordinieren.

So standen den häuslichen Abwässern aus den Mitgliedsgemeinden jene der Konserven-Fabrik Felix Austria und der damaligen Siegendorfer Zuckerfabrik gegenüber. Dementsprechend waren Größe und Anordnung der Becken sowie die Art der Schlammbehandlung ausgelegt worden.

Trotz aller Sicherheitsreserven hinsichtlich der Größenordnung waren ausreichend Freiflächen in die Planung mit einbezogen worden, um etwaige künftige erforderliche Erweiterungen problemlos anfügen zu können. Die Anlage ist überdies mit der dritten Reinigungsstufe ausgestattet, die durch Beigabe von Eisensulfat auch Phosphate und durch Denitrifikation Nitrate aus dem anfallenden Abwasser eliminiert.

Unter Aufsicht des Planungsbüros Dipl.Ing. Heinz H. Hauser war unter der Leitung von Ing. Hans Korntheuer eine Vielzahl von Einzelunternehmen rund zwei Jahre beschäftigt gewesen, wobei die Erd- und Baumeisterarbeiten von Baugesellschaft Dipl.Ing. Lauggas durchgeführt worden waren. Die Anlage konnte daher im Sommer 1977 auf vollen Betrieb geschaltet werden.

Zu diesem Zeitpunkt wurden die Abwässer aus 16 Mitgliedsgemeinden in der Kläranlage in Wulkaprodersdorf gereinigt.

In den Jahren 1986 bis 1990 wurden die zentrale Kläranlage selbst und die damit verbundene Schlammentsorgung ausgebaut. Das neue Wasserrechtsgesetz bewirkte zusätzlich neue Auflagen für den Kläranlagenbetreiber.

Um diesen neuerlichen Auflagen wieder in ihrer Gesamtheit gerecht zu werden, hat man bereits 1994 damit begonnen, entsprechende Maßnahmen zu planen und einzuleiten, und sie seit Anfang 1995 auch umzusetzen, um den Klärerfolg weiter zu verbessern.

Dies fand 1999 durch den Bau zweier Nachklärbecken samt dazugehöriger Bauwerke und Verbindungsleitungen seine Fortsetzung.

Durch den Zusammenschluss der Gemeinden war die Errichtung zahlreicher kleiner Einzelanlagen vermieden worden, deren optimale Betreuung und Überwachung zweifellos, problematischer wäre, als jene einer Großanlage. Darüber hinaus wäre dadurch auch die Entwicklung in den einzelnen Gemeinden ungleich höher eingeschränkt.

Ein Resümee zum 30-jährigen Bestehen des Verbandes im Jahr 1999: Die Großkläranlage und die verantwortlichen Mitarbeiter waren – nachweislich und deutlich erkennbar – in den vergangen 23 Betriebsjahren allen Erwartungen und Anforderungen voll gerecht geworden.

Bedeutung für den Gewässerschutz

Das Einzugsgebiet

Der „Wasserverband Wulkatal“ entsorgt den größten Teil des oberen Einzugsgebietes der Wulka, einschließlich Hirmerbach und Nodbach. Hier leben derzeit 76 Prozent der Bevölkerung des Bezirkes Mattersburg, sowie 31,4 Prozent des Bezirkes Eisenstadt und Umgebung, insgesamt 40.000 Menschen.

Namhafte Industriebetriebe der Nahrungsmittelbranche sind hier ebenso angesiedelt. Sowohl Bewohner als auch Industrie, Gewerbe, Fremdenverkehr und Landwirtschaft haben einen entscheidenden Einfluss auf die Wassergüte der Wulka und in weiterer Folge auf den Neusiedler See.

Aufgrund der besonderen Verhältnisse im Einzugsgebiet, der geringen Wasserführung und dem schwachen Gefälle der Wulka im Zusammenwirken mit dem pannonischen Klimaeinfluss zeichnete sich in den 60er-Jahren mit zunehmendem Lebensstandard und steigender Industrialisierung sehr rasch eine massive Verschlechterung der Gewässergüte ab.

In weiten Bereichen des Einzugsgebietes war die Wulka außerordentlich stark durch Abwasser belastet. Der Sauerstoffhaushalt des Gewässers war komplett gestört, Faulschlammbänke im Bachbett selbst zeigten die massive Belastung und die weitgehende Beeinträchtigung des natürlichen Gewässerregimes.

Eine Problemlösung wie sie im „Wasserverband Wulkatal“ gefunden wurde, erforderte zunächst die Überwindung zahlreicher politischer, administrativer und sachlicher Schwierigkeiten. In diesem Zusammenhang darf beispielhaft angeführt werden, dass im „Wasserverband Wulkatal“ erstmalig in Österreich ein Industriebetrieb als Vollmitglied integriert wurde und die vollbiologische Reinigung von Abwässern der Zucker- und Konservenindustrie gemeinsam mit kommunalen Abwässern realisiert werden konnte.

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Die Gewässergüte wurde deutlich verbessert

Durch den „Wasserverband Wulkatal“ wurde bis dato eine Verbesserung der Gewässergüte um 1 bis 1 ½ Stufen erreicht.

Die Bedeutung für den Neusiedler See

Im österreichischen Einzugsgebiet des Neusiedler Sees leben derzeit etwa 101.500 ständige Bewohner. Die anfallenden Abwässer werden nunmehr fast vollständig kanaltechnisch erfasst und einer biologischen Abwasserreinigung mit Nährstoffentfernung zugeführt.

Der Verband hat damit eine große Bedeutung im Rahmen der Aufgaben zur Reinhaltung des Neusiedler Sees. Der hohe Leistungsstandard auf dieser Anlage wirkt sich damit auch maßgeblich auf das Gesamtergebnis der Maßnahmen zur Abwasserreinigung und Gewässerreinhaltung aus.

Der Betrieb

Bauabschnitte

Beim Bauabschnitt 01 Wulkatal fließen die Abwässer im natürlichen Gefälle aus den Gemeinden Rohrbach und Marz. Von den Gemeinden Mattersburg bis Wulkaprodersdorf werden die Abwässer in den Hauptsammler eingepumpt.

Beim Bauabschnitt 02 Hirmer-Ast fließen die Abwässer aller Gemeinden von Pöttsching bis Wulkaprodersdorf ebenfalls im natürlichen Gefälle der Kläranlage zu. Dies gilt letztlich auch für die Erweiterung Bad Sauerbrunn und Römersee-Keltenberg.

Beim Bauabschnitt 04 Nodbachtal fließen die Abwässer aller Gemeinden bis zum Gelände der Firma Krobath/Gewerbezone Ost und werden von dort über den rund 18 Meter hohen Hügel zwischen Nodbach und Wulkatal gepumpt.

Beim Bauabschnitt 05 Sulzbachtal fließen die Gewässer von den Gemeinden und der Deponie Nord im natürlichen Gefälle Richtung Kläranlage.

Der Anschluss der Gemeinden St. Margareten mit der Weinkellerei Burgenland sowie Siegendorf bewirkte den Bau von drei Pumpwerken und neben Freigefällsleitungen eine über acht Kilometer lange Pumpdruckleitung zur Kläranlage.

Wasserverband Wulktal Wasserreinigung

Betriebswirtschaft

Die Betriebswirtschaft selbst gliedert sich grundsätzlich in drei Teile. Einerseits in die Einhaltung vorgeschriebener oder gesetzter Ziele, andererseits in die hiefür aufzuwendenden Kosten, und letztlich in die Wiederverwertung der wertvollen Biomasse im Klärschlamm.

Wasserverband Wulktal Wasserreinigung

Der Betriebserfolg wird durch die Abwassermenge und die Schmutzfracht dokumentiert, die Reinigungswirkung aus den Zu- und Ablauffrachten berechnet. Beide Bereiche, die Menge und Schmutzfracht, sind durch den Kläranlagenbetreiber nicht beeinflussbar und weisen außerdem große, kurzfristige Schwankungen auf.

Die reinen Betriebskosten teilen sich neben der Verwaltung in Strom, Personal und Sonstiges.

Der „Wasserverband Wulkatal“ kann betriebswirtschaftlich jedem Vergleich mit anderen ähnlichen Betrieben mittlerer Größe standhalten.

Interkommunales Projekt Schlammfaulung

Die beiden Abwasserverbände WV Wulkatal und AWV Eisenstadt-Eisbachtal planen, ein Projekt zur Nutzung der im Abwasser und im Klärschlamm enthaltenen Energie gemeinsam umzusetzen. Ziel der Zusammenarbeit ist, die Kläranlagen erheblich energieeffizienter zu machen und somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten, sowie eine professionelle und sparsame Betriebsführung – zum Wohle der burgenländischen Bevölkerung – sicherzustellen.

Projektwerdung

  • 2010 wurde von den Vorständen beider Verbände die Erstellung eines gemeinsamen Projektes zur Klärschlammbehandlung beschlossen.
  • Als Ergebnis der Klärschlammstudie wird von den Projektanten eine gemeinsame energetische Nutzung des Klärschlammes – sprich Stromproduktion – am Standort Wulkaprodersdorf als insgesamt günstigste Lösung vorgeschlagen.
  • Die Investitionskosten von zirka 6,25 Millionen amortisieren sich langfristig zur Gänze laut den Berechnungen durch Einsparungen bei den Energie- und Schlammkosten.

Wirtschaftlichkeit

  • Investitionen in die Abwasserreinigung kosten den Gemeinden/Bürger(innen) Geld.
  • Hier handelt es sich um ein Projekt, das sich aus den Einsparungen langfristig selbst finanziert – also zu keiner zusätzliche Belastung für die Bürger(innen) führt.
  • Wesentlicher Nebeneffekt der Klärschlammfaulung ist auch eine Kapazitätsausweitung beider Kläranlagen, wodurch die absehbare künftige Steigerung der Abwassermengen ohne weitere Investitionen in den Ausbau der Kläranlagen quasi zum Nulltarif bewältigt werden kann.
  • Der Betrieb von Faulungsanlagen entspricht dem derzeitigen Stand der Technik für Kläranlagen dieser Größe und ist eine mittlerweile hundertfach bewährte und angewandte Technologie.
  • Es entstehen zusätzliche Arbeitsplätze.